Im Walgau Gemeinden gemeinsam
Titelbild

Nenzing

Ortsportrait

Archäologische Untersuchungen 2004-07 auf dem Scheibenstuhl belegen einen Brandopferplatz, der von 1200 v. Chr. bis ins 3. Jhdt. n. Chr. als sakrales Heiligtum in Verwendung stand. Aufgrund der Größe und den Platz umgebenden Wall regionale bzw. überregionale Bedeutung. Auf Stellfeder befand sich ein römisches Kastell gegen die Einfälle der Alemannen im 3. Jhdt., Pfarrkirche St. Mauritius ist die älteste Kirche Vorarlbergs, datiert auf 5. bzw. 6. Jhdt., Ausgrabungen unterhalb des Chorraums sind sichtbar. Erstmalige urkundliche Erwähnung im 9. Jhdt .(826 „Nanciengos", 842 Königshof „in Nanzingas") und Beschling (842 „Bassiningas"). Im 13. Jhdt. Bau der Burg „Wälsch-Ramschwag", 1405 im Appenzellerkrieg zerstört. Im 15. Jhdt. Ansiedlung von Walsern in den Hanglagen, besonders am Nenzingerberg. Kirche Beschling kulturhistorisch bedeutend mit dem gotischen Flügelaltar und der Kassettendecke. Die starke Ausdehnung der Besiedlung seit dem 14. Jhdt. machte zur Sicherung der bäuerlichen Lebensgrundlagen 1551 eine strenge Festlegung der Siedlungsgrenzen notwendig, daher stark verdichtete Bebauung des alten Ortskerns, z.T. mit Doppelhäusern. Dorfbrände in den Jahren 1633 und 1724. Verstärktes Bevölkerungswachstum im 19. Jhdt. mit dem Aufkommen der Fabriksarbeit, damit auch Zuzug von Arbeitern aus Südtirol und dem Trentino. Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch den Eisenbahnbau (1872), den Ausbau des Straßennetzes (1926 – 1936 Neuanlage der Bundesstraße, Eröffnung der Walgaustrecke der Rheintal-Autobahn mit Anschluss Gais (1981).

Stärkstes Bevölkerungs- und Siedlungswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen 1945 und 2000 hat sich die Einwohnerzahl beinahe verdoppelt, die Ausdehnung des Siedlungsgebietes etwa verdreifacht.

Wirtschaft

Gute Voraussetzungen für die Land- und Forstwirtschaft, besonders für die Alpwirtschaft (45% der Gemeindefläche Alpgebiet der Agrargemeinschaften) sowie für die Jagd. Bis ins 19. Jhdt. wurde in größerem Umfang Ackerbau und sogar etwas Wein- und Tabakanbau („Tabacco die Mariexa") betrieben.

1832 Einsetzen der Fabriksarbeit mit Inbetriebnahme einer Baumwollspinnerei von Getzner, Mutter & Cie. (1983 aufgelassen). In den vergangenen Jahrzehnten hat sich eine vielseitige Industrie entwickelt, dadurch wurden viele Arbeitsplätze neu geschaffen, z.B. Liebherr-Werk (seit 1978), Aluminiumwerk, Elfer Nahrungsmittel Gmbh., Walgauwerk der Vorarlberger Illwerke (erbaut 1980 – 1985). Anziehungspunkte des Erholungsfremdenverkehrs sind besonders die Ferienorte Gurtis, Gamp und Nenzinger Himmel.

Nenzing aus der Vogelperspektive, 7-min. Film

(Text: Michael Mäser)

Kontakt

Marktgemeinde Nenzing
Landstrasse 1
6710 Nenzing
Tel: 05525 622 15-0
Fax: 05525-622 15-91
E-Mail: gemeinde@nenzing.at
www.marktgemeindenenzing.com

alle Gemeinden

Diese Website verwendet zur Besucher-Analyse Cookies.
Weitere Informationen zum Datenschutz

einverstanden